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Aufbau

Betrieb des FT Werkes

Die ersten Häuser

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Aufbau FT Werk


irakflagge

Diese Seite beschreibt den Aufbau des Fertigteilwerkes in Mendali. In Khanaqin (ca 150 Km nördlich) wurde von anderen Kollegen gleichzeitig ein etwas kleineres FT Werk gebaut. In unserem Werk sollten später 9 Häuser am Tag produziert werden, in Khanaqin sollten es 6 Häuser werden.Der gesamte Auftrag umfasste 5000 Häuser. Für die Firma Dobler war es der erste große Auftrag im Ausland.





Am Anfang war rein gar nichts vorhanden. Zement, Betonkies, Schaufel und Pickel hat man dann doch irgendwo aufgetrieben. Bis zum Eintreffen der ersten Lieferung aus Deutschland haben wir wie vor 100 Jahren den Beton am Boden mit der Hand gemischt.




Endlich kam der erste Transport aus Deutschland mit Maschinen an.


Nach und nach füllte sich das Baustellengelände



Die Versandkisten wurden ausgepackt und das Werkzeug in der Bauhütte verstaut. Nachdem das Baustellengelände ca. 5 Km von Mendali entfernt lag, wurde ein irakischer Nachtwächter eingestellt.


Der Nachtwächter (Machmut) hat sich gleich neben der Baustelle häuslich eingerichtet. Er hatte keinen schlechten Job. Den Tag verbrachte er mit Teetrinken und schlafen. Nachts schlief er meistens auch.



Meine Kollegen: Hinten: Fritz, Horst, Helmut, Heinz, Chris, Machmut
Vorne: Josef, Nachtwächters Sohn und Herr Weiß.


Karre, Horst, ich, Chris und Josef. Von der Hitze gezeichnet.
Wir arbeiteten hier bei Temperaturen von bis zu 55 Grad im Schatten 300 und mehr Stunden monatlich ohne Schatten in der prallen Sonne. Wir tranken so ca. 12 Liter Wasser am Tag. Die schlechte Qualität des Trinkwassers trug dazu bei, daß wir nie Verstopfung hatten, ganz im Gegenteil.



Horst Karre, Hans, Chris und Helmut.


Die ersten Monate wurden mehrere 100 m3 Beton mit einem ur alten Betonmischer mit Dieselmotor hergestellt. Sackzement von Hand, Kies mit dem Schrapper einfüllen, ein Knochenjob!



Mangels Zimmerei wurde unser Zimmererpolier Helmut vorübergehend zum Japanerfahrer degradiert.


Der alte Motorjapaner wurde im Irak gekauft und hat anfänglich gute Dienste geleistet. Der Helmut hat damit einen heißen Reifen gefahren. Der ergonomisch doch nicht ganz so ideal gestaltete Fahrersitz hat bei ihm dann ziemliche Beschwerden im rückwärtigen Körperbereich verursacht, sodaß ein Fahrerwechsel notwendig wurde.



Nachdem heisse Kamillendämpfe Helmut´s Beschwerden linderten konnte er sich seinem eigentlichen Tätigkeitsfeld, dem Schalungsbau widmen.


Heinz hat doch glatt mal ein paar Tropfen gebieselt. Normalerweise kam das nur einmal am Tag, in der Früh vor. Die restlichen 11,8 Liter haben wir tagsüber über die Haut ausgeschwitzt.



Mittlerweile sind 3 Kollegen aus Deutschland mit ihren Betonmischern angekommen. Die gebrauchten Mischer wurden zuhause gekauft und in den Irak gefahren. Einer hatte noch ca. einen Kubikmeter Beton drin. Der Fahrer hatte dann einen schönen Job im Schatten. Er hat sich einige Tage mit Hammer und Meisel in der Trommel aufgehalten.


Ich habe wochenlang Streifenfundamente für die Fertigungspisten geschalt und betoniert. Eine andere Gruppe hat die Schienen darauf montiert. Wieder andere haben Paletten für die Seitenlader hergestellt und waren mit den Fundamenten für die Betonmischanlage beschäftigt.



Jetzt wurde der alte Motorjapaner ausgemustert. Es kamen immer mehr Maschinen und Geräte bei uns an, und so konnten wir den Beton aus der alten Mischanlage in die Fahrmischer einfüllen und zur Einbaustelle transportieren.


Ein Teil der Fundamente für die Fertiger ist betoniert.




Als Aussichtsturm sind die Silos aber schon nutzbar.



Die neue Mischanlage steht nun im Rohbau. Bis hier der erste Beton produziert werden kann läuft weiterhin unser alter Zwangsmischer.



Unser altes Stromaggregat (300 KW) läuft jetzt schon mehrere Monate. Hoffentlich hält es noch durch bis die Stromleitung von Mendali zu unserem Werksgelände fertig ist.


Das Fertigteilwerk ist aufgebaut.



Die Fertigung der ersten Häuser kann beginnen.


Der Sommer und die größten Strapazen liegen hinter uns.

Das Thermometer steigt mittags nur noch auf 40 Grad.

Unserem Nachtwächter wird es in der Früh schon zu kühl. Er hat schon seine Sonntagsjacke über die Distascha gezogen.



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