Anreise über Kairo

Aufbau des FT Werkes

Betrieb

Die ersten Häuser

Mandaly Irak



Beschreibungen der Serienproduktion im Fertigteilwerk Mendali
(Irak 1975 bis 1978)
Das Foto zeigt das Werksgelände am frühen Morgen, kurz vor Arbeitsbeginn, von der Querverschiebebahn aus aufgenommen.



Kurzbeschreibung der Fertigung:
Die Wände und Decken wurden liegend auf versiegelten Betonbahnen betoniert, mit den Seitenladern beim Abheben in die Senkrechte gedreht in Paletten gestellt, zur Montagestelle gefahren,dort die ganze Palette auf einmal abgeladen und dann mit dem Autokran auf örtlich betonierten Bodenplatten montiert.



Die Betonbahnen sind bereits mit Epoxidharz versiegelt. Als seitliche Abschalung der Wände wurden große Stahlwinkel leicht nach außen geneigt aufgedübelt.



Für die Türen und Fenster sind 2 teilige Stahlrahmen auf der Fertigungsbahn montiert.


Irakische Schalungstruppe beim Reinigen und Einölen einer Türaussparung. Das Foto ist im Winter aufgenommen. Das Klima ist jetzt sehr angenehm. Am Morgen knapp über 0 Grad, mittags um die 20 Grad, immer wieder mal ein Regenschauer. Unser Nachtwächter nimmt jetzt sein Teewasser aus den Pfützen.



Ein Kurde von den Eisenbindern hat gerade eine Sandviper gefangen und ihr die Haut abgezogen. Die nackte Schlange ist dann noch weiter gekrochen. Am Anfang hatte ich von den giftigen Viechern ziemlichen Respekt und deshalb auch bei der größten Hitze hohe Schuhe an. Später als täglich die großen Rüttelbohlen liefen sind die Schlangen verschwunden.


Der auf Eisenbahnschienen fahrende Betonkübel (3m³) wird aus dem Transportmischer befüllt.



Der Beton wird ca. 2cm höher als die Abschalung eingefüllt.


So ganz hundertprozentig funktioniert die Füllerei leider nicht, es muß mit der Schaufel nachgearbeitet werden.



Der Fertiger mit einer schweren Rüttelbohle und der dahinter liegenden Abziehvorrichtung wird langsam über den eingebrachten Beton gefahren. Der hinter dem Fertiger seitlich über die Abschalungen übergelaufene Beton muß immerwieder aufgenommen und nach vorne verfrachtet werden.


Die Glättmaschine funktioniert auch nicht so wie geplant. Auch hier ist Nacharbeit notwendig. Sofort nach dem Betonieren wird die Bahn mit großen Folien abdeckt um eine Rissbildung während des Abbindens zu vermeiden.



Am nächsten Morgen werden die Abdeckfolien zurückgerollt, die Wände bzw. Deckenteile mit den Seitenladern aus der Schalung gehoben und zu den Baustellen transportiert.
Ein solcher Seitenlader hat damals so ca. 300 000,-- DM gekostet. Soviel ich mich noch erinnere waren um die 10 Stück in Mendali und Khanaqin im Einsatz


Die liegende Fertigung ohne Kipptische, war nur durch den Einsatz der Seitenlader in Verbindung mit dem so genannten Vaculift möglich. Hier steht der Vaculift auf der noch in der Schalung liegenden Wandplatte. Die Vacumpumpe wird eingeschaltet, so dass sich die Ansaugteller wie eine Staubsaugerdüse an der Betonplatte festsaugen.



Nun wird die Platte angehoben, während des Hochfahrens senkrecht gestellt....


und auf dem Sattelzug abgestellt. Jetzt wird eine Wand nach der anderen geladen, bis die Ladekapazität erreicht ist. Nachdem der Lkw voll ist wird der Vaculift abgekoppelt und die Ladung zu den verschiedenen neuen Dörfern gefahren. Hier stellt man die ganzen Paletten wieder seitlich ab und versetzt die einzelnen Wände mit dem Autokran. fertig


Na ja, ganz so einfach war´s dann doch nicht. Im Winter machten die aufgeweichten Böden trotz 6x6 Zugmaschinen öfters mal Probleme.



Dieser Herr (dr26er) hat sich mit seinem Kraftakt den Zorn der Bauleitung zugezogen :-)


Stahllieferant aus der Türkei


Ursprünglich war geplant die ganzen Fertigteilwände nur mit einer umlaufenden Saumbewehrung zu produzieren. Das hat leider nicht funktioniert, weil die Platten beim Abheben kleine Risse bekamen. Beim Abheben saugte der Vaculift dann Fehlluft und ließ die Platten fallen.
Es blieb nichts anderes übrig als sämtliche Wände für 5000 Häuser, entgegen der Kalkullation, mit Betonstahlmatten zu bewehren. Da es im Irak damals nur Rundstahl zu kaufen gab, wurde jede einzelne Matte aus der Türkei angeliefert.
Ob das Ergebnis der Baustelle mit rotem oder mit schwarzen Stift geschrieben wurde entzieht sich meiner Kenntnis.

Es wäre interessant zu erfahren was nach 30 Jahren und 2 Kriegen noch von den 5000 Häusern übrig ist.

Hier habe ich noch einen Artikel einer US Militärseite verlinkt welcher sich auf die Städte Mendali und Khanakin bzw. das Grenzgebiet zum Iran bezieht. Und hier eine Übersetzung ins Deutsche.

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